Das klassische Konzert braucht Veränderung, weil es ein neues Publikum braucht. So viel ist klar. Unklar ist, welche Wege und Möglichkeiten es für Veränderungen gibt.
Es geht nicht um »neue Formen« versus »traditionelle Konzerte«, sondern um möglichst vielfältige Angebote für ein vielfältiger werdendes Publikum mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Die multimediale Komposition WIKI-PIANO.NET von Komponist Alexander Schubert beruht auf der gleichnamigen Website wiki-piano.net, einer interaktiven Kompositionswebsite bei der jede*r online “mitkomponieren” kann und die bei Aufführungen des Werks als Partitur dient.
Die Musiker*innen des Stegreif Orchesters stellen sich und ihre ganz persönliche Herangehensweise an klassische Musik vor. Dabei wird in jeder Folge ein Aspekt moderner Orchesterarbeit vorgestellt und erklärt, so dass das neue Orchesterverständnis Stück für Stück greifbar wird.
Die Montforter Zwischentöne sind eine Reihe, die sich mit neuen Formaten zwischen Kunst, Alltagskultur und regionaler Entwicklung auseinandersetzt. Im Interview mit Irena Müller-Brozovic stellt der Künstlerische Leiter Hans-Joachim Gögl das Festival als Praxisbeispiel einer zeitgenössischen dramaturgischen Strategie vor.
Der Regisseur des modernen Regietheaters hat Aktualisierung und Deutung zum Prinzip seiner Inszenierungen erhoben. Der Kurator tritt als Interpret und künstlerischer Forscher im Ausstellungsbereich auf. Doch in der Musik hat eine Normierung und Ritualisierung des Konzertformats eine Weiterentwicklung seit dem 19. Jahrhundert weitgehend verhindert.
Die ‚Heiligsprechung’ des Werkes im 19. Jahrhunderts im Zuge der philosophischen Ästhetik hat zu einer zunehmenden Distanzierung zwischen Bühnengeschehen und Publikum geführt. Wie lässt sich die daraus gewachsene Selbstreferentialität des Konzerts aufbrechen, um neue Anknüpfungspunkte und Identifikation für ein neues Publikum zu schaffen?
In Hinblick auf ein zunehmend multi-optionales und erlebnisorientiertes Kultursystem wird die Entscheidung eines potentiellen Konzertbesuchers heute nicht mehr nur zwischen Konzert, Oper oder Theater getroffen: Kino, Club sowie „der Italiener um die Ecke“ konkurrieren mit dem Abendkonzert.
Bei den Fragen, wie die Kulturangebote der Zukunft aussehen könnten, wer die Besucher und Kulturschaffenden von morgen sind und wie sich gar zukünftige Überschneidungen zwischen Kulturnutzung, Kulturproduktion und Kulturgestaltung äußern, sind neue Beteiligungsformen und interaktive Musikwahrnehmung von zunehmender Bedeutung.