3 Fragen an Johannes Schwarz

Johannes Schwarz möchte als Solokünstler seine Konzerte musiktheatralisch erweitern und eine Gesamtdramaturgie schaffen, die auch das Publikum mitnimmt. Wir haben ihn drei Fragen gestellt - wie Musik für ihn sein sollte, wo er Inspiration findet und warum er Fagott spielt.

Wie soll Musik für dich sein?

Musik sollte immer mitreissend, überzeugend, erneuernd, Gewohnheiten in Frage stellend, fordernd, aussagekräftig, positiv überraschend sein.

Was inspiriert dich?

Mich inspiriert die Frage, wie sich "gewöhnliche" Solokonzerte musiktheatralisch erweitern lassen, ohne dadurch die Musik als Gesprächsplattform zu verlieren oder zu verdrängen. Wie entsteht dabei ein Erzählfaden, wie eine Gesamtdramaturgie?

Wieso gerade das Fagott?

Klanglich und musikalisch ist beim Fagott immer noch ein riesiges Entwicklungspotential offen. Einen Soloabend mit zeitgenössischer Musik mit einem solistisch eher selten genutzten Instrument umzusetzen, braucht enorme Überzeugungskraft und profitiert von dramaturgischen Sequenzen, die über eine Konzertsituation hinaus viele thematische Blickfelder eröffnen können. Die Zusammenarbeit zwischen dem Soloperformer und dem Dramaturgenduo soll Musik nicht in den Hintergrund einer Inszenierung oder Themas stellen, sondern die Situation des Musikers mit musiktheatralischen Elementen in einer Tiefe erlebbar machen, die im klassischen Sinne eines Konzertes kaum erkennbar ist. Dabei bleibt Musik die einzige "Sprache" des Abends, eben die Sprache eines Einzelgängers.